Nuku Hiva / Ua Pou
26.05 – 07.06.2011
So wunderschön diese grünen Inseln auch sind, langsam haben wir genug von den täglichen Regenfällen und sehnen uns nach kristallklarem Wasser zum Schnorcheln. Ehe wir die Marquesas jedoch verlassen, wollen wir noch Nuku Hiva, die größte Insel dieses Archipels, besuchen.
Bei starkem Wind und ruppiger See benötigen wir 10 Stunden für die 76sm und sind froh als wir noch vor 16 Uhr die Bay de Controleur erreichen.
Um 9 Uhr morgens am nächsten Tag erfahren wir dann von Wendy und Ian (SY Remedy), dass in der Nebenbucht „was los ist“. Wir wollen natürlich nichts verpassen und so holen wir unseren Anker ein und folgen Remedy.
Wir schaffen es gerade noch rechtzeitig um die sieben Kanus sehen zu können, die unter Segel in die Bucht einlaufen. Lautstark wird deren Besatzung von der am Strand wartenden Bevölkerung begrüßt.
Später erfahren wir dann, dass diese – nach alten polynesischen Vorlagen gebauten Kanus – in Neuseeland gestartet sind und auf ihrem Weg nach Hawai hier kurz Station machen.
Ihnen zu Ehren gibt es ein großes Fest mit Musik Tanz und Riesenbuffet. Da sind wir ja wieder mal zur rechten Zeit am rechten Ort um die Festivitäten miterleben zu können.
Das Buffet ist zwar in erster Linie für die Kanu-Besatzungen, aber auch alle anderen kommen nicht zu kurz – es gibt Früchte, Fleisch aus dem Erdofen, auf offenem Feuer gebratenes Schweine- und Rindfleisch, rohen Fisch, Süßkartoffel und gebratene Bananen.
Praktischerweise benötigt man hier zu Essen weder Teller noch Besteck – ein paar große Blätter von den Bäumen gepflückt und in der Hand gehalten, lassen sich mit den Köstlichkeiten füllen und die Finger der zweiten Hand ersetzen Messer und Gabel.
Mehr als 4 Stunden dauern die Feierlichkeiten und als wir nach einem ausgedehnten Spaziergang dann zum Boot kommen, machen wir uns noch einen faulen Nachmittag.
Ehe wir die Marquesas verlassen, wollen wir einerseits noch etwas mehr von der Insel sehen und andererseits die Bordvorräte auffrischen. In Taiohae – einer kleinen Stadt mit Supermärkten und einem Yachtserviceshop – können wir dann sogar unseren zerrissenen Spinnaker reparieren lassen.
Unter den 35 hier ankernden Schiffen treffen wir wieder einige Bekannte. Als wir uns dann ein Auto mieten wollen, um eine Inselrunde zu starten, gibt es so viele Interessenten unter ihnen, dass wir schlussendlich zwei Wägen benötigen um die 10 Leute unterzubringen. Gemeinsam mit den Crews von Nicone, Fidelio, Remedy und Barnstorm.
Wir nutzen eine der wenigen befestigten Straße dieser Insel und kommen vom Taipi-Tal – dem längste und fruchtbarste Tal dieser Insel – über den 490m hohen Teavaitapuhiva Pass bis in das Dorf Hatiheu. Auf dieser Strecke können wir auch einige archäologische Fundstätten mit Steinterrassen und Tikis besichtigen.
Von Hatiheu wandern bis zur Aussicht in die Bucht von Anao, wo auch einige Segler vor Anker liegen. Dieser recht feuchteWeg wird uns von den dort wachsenden Mangobäumen versüßt. Wir sammeln die am Baum gereiften Früchte – noch niemals haben mir Mangos so gut geschmeckt.
Nach einem kurzen Bad im Meer fahren wir wieder zurück. Morgen ist hier Feiertag und wir wollen noch ein paar Einkäufe erledigen. Zwar erweisen sich die Supermärkte hier als große Enttäuschung aber wir richten uns halt wieder nach dem Motto – gekauft wird was wir bekommen.
Ein wenig Käse, Joghurt, Brot, Kokosmilch und Butter in der Dose und natürlich die unvermeidlichen Baguettes. Für Obst und Gemüse gibt es einen kleinen Markt, den wir schon in der Früh besucht haben. Doch auch dort war das Angebot eher spärlich dafür umso teurer.
Ein unerledigter Punkt auf unserer Besichtigungsliste von Nuku Hiva ist der 350m hohe Te Vaipo-Wasserfall – laut unserem Führer der dritthöchste Wasserfall der Erde. Da dieser am besten von der Hakatea-Bay (Daniels-Bay) erreichbar ist, fällt am 3.6. dort unser Anker.
Hier fühlen wir uns fast ein wenig wie in Kroatien. In so einer rundum geschützten Bucht sind wir schon lange nicht gelegen. Beim nachmittäglichen Landgang sammeln wir Limonen und ein paar Chilischoten. In Olivenöl eingelegt ergeben die kleinen unheimlich scharfen Dinger ein wunderbares Würzmittel.
Gemeinsam mit Birgit und Florian von der Fidelio, und Wendy und Ian von der Remedy starten wir dann am nächsten Morgen, zu der laut Führer mehrstündigen Wanderung zum Wasserfall.
Dies ist einer der schönsten Ausflüge auf den Marquesas – quer durch den Wald schlängelt sich der Weg. Ein paar zu überquerende Flüsse bescheren uns kühle Füße und sogar für unsere Sicherheit wird gesorgt.
Vor dem letzten Teilstück finden wir eine große Tafel mit dem Hinweis, dass vor herabfallenden Steinen gewarnt wird. Um Unfälle zu vermeiden, sollen wir die dort in einem Sack liegenden Helme benützen. So stülpen wir uns jeder einen Helm über und wandern gut geschützt weiter.
Am Ende des Weges, zwischen steilen Felswänden eingebettet und vor aller Augen gut verborgen, stürzt der Wasserfall in die Tiefe. Da ist unsere Enttäuschung doch groß.
Mit Badeanzug Schuhen und Helm stürzen wir uns ins kühle Nass in der Hoffnung aus einem anderen Blickwinkel doch noch einen Blick auf die herabstürzenden Fluten werfen zu können.
Dieser ist uns nicht vergönnt, trotzdem genießen wir das Geplantsche in der doch eher ungewöhnlichen Badebekleidung.
Nach einer kurzen Rast wandern wir wieder zurück und haben – bei einem der Häuser die in der Bucht stehen – Gelegenheit, eine Bananenstaude zu erwerben.
Diese Bucht ist zwar wunderschön, allerdings finden das auch Milliarden von kleinen Mücken, die ab 8:30 Uhr überfallsartig unser Schiff bevölkern und sich erst vertreiben lassen, wenn Wind aufkommt. Sobald es dunkel wird, treten dann die unzähligen Falter und Motten in Aktion die von unseren Lichtern angezogen werden.
Deshalb bin ich gar nicht traurig, als wir Nuku Hiva den Rücken kehren und die 25sm entfernte Insel Ua Pou anlaufen. Sie ist unsere letzte Station auf den Marquesas. Hier treffen wir auch Leena und Peter von der Nicone wieder.
Gemeinsam erkunden wir den kleinen Ort und besuchen den unvermeidlichen Wasserfall. Dieser ist allerdings durch einen nur einstündigen Spaziergang erreichbar und trotzdem genauso erfrischend wie alle bisherigen.
In dem kleinen Ort können wir auch Mangos, Gurken und sogar Fisolen frisch vom Garten erwerben. So sind wir bestens gerüstet um die rund 500sm zu den Tuamotus zu bewältigen.
So starten wir am 7.6.11 um 8:15 Uhr morgens zu einer weiteren Etappe unserer Reise.
ahhhhhhhh wahnsinn! wenn i des les will i a gleich zu euch! echt beneidenswert! und echt supa geschrieben kann man nicht mehr aufhören zu lesen! gute fahrt! dickes bussi marietta