Isabela I
22.04 – 25.04.2011
Isabela beansprucht 58 Prozent der gesamten Landmasse und ist somit die größte der Galapagos-Inseln. Sie besteht aus ursprünglich sechs verschiedenen Vulkaninseln die zusammengewachsen sind.
Die rund 2.200 Einwohner leben zum größten Teil im Hauptort Puerto Vilamil.
Nach 13 Stunden Fahrt – teilweise unter Motor – ankern wir hier gut geschützt hinter den vorgelagerten Lavariffen. Diese Insel darf nur mit Autografo angelaufen werden, und so ist die hier ankernde Seglergemeinschaft recht klein.
Da wir uns nicht in der größten Mittagshitze auf den Weg in den Ort machen wollen, gibt es auf der Cul8r an diesem Tag eine ausgiebige Siesta.
Danach bekommt unser Dinghi wieder mal Arbeit, Taxiboote gibt es hier nicht. Große schwarze Regenwolken bedecken mittlerweile den Himmel, und so zögern wir nicht, den ersten Autofahrer der uns passiert, aufzuhalten. Die zwei Dollar für die rund drei Kilometer lange Strecke zahlen wir gerne.
Hier übernimmt unser Agent J.C. die „Arbeit“ des Einklarierens, unsere Anwesenheit ist dabei nicht erforderlich. Allerdings wird das zwei bis drei Tage dauern, warnt er uns gleich nach der Begrüßung, das Computersystem ist zurzeit „down“. Uns ist das egal, wir wollen ohnehin eine Woche hier bleiben.
Der Ort selbst ist sehr klein und im Gegensatz zu den letzten beiden Inseln, finden wir hier nicht nur keine asphaltierten Straßen, sondern außer ein paar Hotels, Restaurants und Büros die Ausflüge verkaufen, auch keine touristischen Einrichtungen.
Es gibt nur wenige Ausflüge, die man auf dieser Insel ohne Nationalparkführer unternehmen darf. Sogar der Besuch der kleinen Pinguin-Kolonie, die sich im natürlichen Hafen befindet, ist nicht erlaubt.
Als wir doch mit dem Dinghi daran vorbeifahren und ein paar Fotos schießen, werden wir prompt von einem der kleinen Ausflugsboote auf dieses Verbot aufmerksam gemacht. Der Kommerz treibt hier seltsame Blüten.
Der Ostersonntag ist offensichtlich ein allgemeiner Feiertag an dem auch die Touristen nicht durch die Gegend geführt werden. Wir nützen diesen daher und machen einen Schnorchel Ausflug zu den Pinguinen. Gar nicht scheu beäugen sie uns aus einiger Distanz und wir können beobachten wie sie blitzschnell, wie kleine Torpedos, den Fischen nachjagen.
Fast zutraulich sind auch drei Seelöwen die mich zuerst aus einiger Entfernung beobachten und dann neugierig umkreisen. So habe ich mir Galapagos vorgestellt – ein toller Ostersonntag auch ohne Schokohasen.
Ein weiterer „erlaubter“ Ausflug führt uns zur „Wall of Tears“. Fast 10km lang ist die Sandpiste die teilweise entlang der Küste und auch ein kleines Stück ins Landesinnere führt.
Mit unseren Fahrrädern ein wunderschöner Ausflug. Immer wieder folgen wir kleinen Abzweigungen die zu besonderen Aussichtspunkten führen.
Hier treffen wir zum ersten Mal auf wirklich frei lebende Schildkröten – sie sind nicht ganz so groß wie ihre Verwandten in den Aufzucht-Stationen, aber dafür dürfen sie sich hier ohne Mauern und Zäune frei bewegen.
Nach fast zwei Stunden erreichen wir dann die Mauer der Tränen. Im Jahre 1946 arbeiteten hier 300 Gefangene unter der Aufsicht von 30 Wächtern an ihrem Gefängnis, welches jedoch nie fertiggestellt wurde.
Jetzt sonnen sich Eidechsen auf den heißen Steinen in der Sonne, nur gestört von ein paar Touristen die entweder wie wir mit Rädern oder mit dem Taxi hierherkommen.
Ein paar der Abzweiger haben wir uns für den Rückweg aufgehoben, und freuen uns jetzt über den kleinen Süßwassersee in dem wir ein kühles Bad nehmen können.
In der Lavahöhle, welcher wir danach einen Besuch abstatten, kühlen wir nur mehr unsere Füße. Höhlen, wo man ganz genau den Weg des heißen Magmas verfolgen kann, begeistern mich immer wieder.
Auch am nahen Strand braucht es nicht allzu viel Phantasie, um sich in die Zeit der Vulkanausbrüche zurück zu versetzten. Tiefe Furchen und Spalten durchziehen das Gestein. Die in der Sonne liegenden Meerechsen, nicken drohend mit den Köpfen und spucken Salzwasser aus ihren Nasenlöchern, wenn wir ihnen zu nahe kommen.
Wie kleine Drachen verteidigen sie ihr Revier, um sich jedoch dann von uns Riesen doch vertreiben zu lassen.
Verschwitzt und durstig freuen wir uns nach Hause zu kommen, wo wir auch schon erwartet werden.
Hallo Peter!
Ein Autografo ist die teuer zu bezahlende Ermächtigung mehr als einen Hafen in den Galapagos-Inseln anlaufen zu dürfen.
Hallo ihr beiden! habe mir heute bei 34 Grad Zeit genommen nachzulesen dabei kommen mir Fragen
Was ist ein Autografo?