La Graciosa

28.10.-1.11.09

Also von der Insel Deserta bis zu der fast genauso kleinen Insel La Graciosa („die Anmutige“) waren wir 3 Tage unterwegs. Zum ersten Mal hat uns der Wind ein wenig in Stich gelassen und so hatten wir eine sehr ruhige Überfahrt die etwas länger gedauert hat als geplant.

Mittagspause

Mittagspause


Trotzdem vergehen solche Überfahrtstage eigentlich wie im Flug. Da wir ja in der Nacht nur im drei-Stunden-Takt abwechselnd schlafen, legen wir uns auch tagsüber ein wenig in die Koje oder bei ruhigem Wetter vorne ins Netz.

Immer wieder sehen wir auf dieser Überfahrt die Rückenpanzer von Schildkröten, die sich an der Wasseroberfläche treiben lassen und keine Notiz von uns nehmen. Delphine besuchen uns zu meinem Leidwesen nur in Edi´s Nachtwachen.

Spaziergang auf Graciosa

Spaziergang auf Graciosa

Wieder einmal erreichen wir unser Ziel nach einer Überfahrt in den ersten Morgenstunden vor Sonnenaufgang. Wir ankern in einer wunderschönen Bucht, in der schon 14 andere Schiffe vor Anker liegen. Das Wasser ist kristallklar und so gehen wir nach einem ausgiebigen Frühstück eine Runde schnorcheln. Es gibt zwar viele Fische zu sehen doch die Wassertemperatur treibt uns dann doch bald wieder auf unser Schiff.

Da wir durch unseren geringen Tiefgang sehr nahe am Ufer ankern können, kommen oft die Segler der ankernden Schiffe mit ihren Beibooten am Weg zum Ufer bei uns vorbei. Ein freundliches Grüßen ist da selbstverständlich. Manchmal passiert es dann auch, dass uns jemand nach unserer Flagge fragt. So wie Philip und Lynda von der Festina Lente. Als die Beiden dann beim nach Hause fahren wieder bei uns vorbeirudern, laden sie uns auf einen Abenddrink auf ihr Boot ein. Dabei fällt der mittlerweile bei uns legendäre Satz von Philip „I have to pay for my ignoranz of your flag“! (Ich muss zahlen für meine Unwissenheit eurer Flagge) das ist für uns „very british“ und natürlich nehmen wir diese Einladung gerne an.

Beachparty

Beachparty

Einige Zeit später bekommen wir dann Besuch einer Schwimmerin – Kathy, eine Tschechin, die mit einem Amerikaner verheiratet ist, kommt vorbei um nachzufragen ob wir vielleicht deutsche Bücher zum Tauschen haben. Außerdem lädt sie auch noch für 16 Uhr zur Strandparty ein. Wir sagen zu und versprechen auch die Bücher mitzunehmen.
Da wir uns von der Party nicht all zu viel erwarten, nehmen wir unsere Schiffspapiere mit, um auch gleich in die Stadt zum Einklarieren zu gehen. Um es kurz zu machen Einklarieren waren wir an diesem Tag nicht mehr – einerseits da wir erfahren haben, dass die Behörden nur bis 14 Uhr erreichbar sind und andererseits, da sich am Strand mindestens 10 Beiboote mit je 2 – 3 Personen zum Tratschen eingefunden haben. So sind wir nochmal zurück auf unser Boot – haben uns etwas zu Trinken geholt und den Nachmittag dann mit den anderen Seglern am Strand verbracht.

Bei Einbruch der Dunkelheit fahren wir dann nur kurz zum Abendessen auf unser Boot zurück um zum Drink bei Philip und Lynda nicht zu spät zu kommen. Richtig stressig so ein Seglerleben!

die Stadt Graciosa

die Stadt Graciosa

Den nächsten Tag – ein Freitag – wollen wir jetzt endgültig nutzen um die hiesigen Behörden aufzusuchen und die notwendigen Einklarierungsformalitäten zu erledigen. Der Weg in die Stadt ist weiter als gedacht und so benötigen wir eine Stunde um diese zu Fuß zu erreichen. Nach einiger Zeit, um ca. 12 Uhr mittags, finden wir auch die ortsansässige Polizeistation. Der – nur spanisch sprechende – Beamte ist sehr freundlich nur die gewünschten Formalitäten können wir leider nicht erledigen. Die zuständige Kollegin ist bereits im Wochenende – Montag oder Dienstag können wir sie wieder hier antreffen. Na gut dann nicht. Leider ist auch unsere Suche nach dem Internetcafé nicht von Erfolg gekrönt. Wir finden zwar eines, aber der Besitzer ist auch im Wochenende – Montag wieder!

Etwas frustriert besorgen wir in einem der drei Supermärkte – die noch nicht im Wochenende sind – ein paar Dinge, und wandern dann, nach einer kleinen Erfrischung am Hafen, wieder nach Hause.
Am Nachmittag haben wir Philip und Lynda zum Kaffee eingeladen und so backe ich einen Apfel/Topfenstrudel – mit selbst gezogenem Teig und freue mich wieder mal, dass ich für solche Dinge hier am Boot Zeit habe. Auch Lynda, Philip und Edi freuen sich darüber.

Dass Segler hilfsbereit und freundlich sind, haben wir immer wieder erfahren, als jedoch Philip jetzt mit Akkupunkturnadeln für mein – immer noch schmerzendes – Knie, zur Jause kommt überrascht uns dann doch. Natürlich nehme ich sein Angebot gerne an und so verbringe ich einen Teil der Jausenzeit mit 4 Nadeln im Knie. Übrigens Philip ist „Familydoktor“ – wir würden sagen praktischer Arzt. Danke Philip ich denke es hat geholfen.

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