Segeln um Vanua Levu

18.07. – 01.08.2012

unser Aufpasser

unser Aufpasser

Fidschi ist kein einfaches Segelrevier und wir wurden gewarnt, dass an vielen Stellen die Seekarten 0,5 – 3sm von den wirklichen Gegebenheiten abweichen. Aus diesem Grund ist gute Sicht (nicht gegen die Sonne fahren!) und Wachsamkeit bei der
Navigation durch die Riffe erforderlich.

Abschied von der Boje

Abschied von der Boje

So hab ich ein wenig „Bauchweh“, als wir die Riffeinfahrt in die Naidi Bay – unseren ersten Nachtankerplatz – passieren. Aber alles geht gut und bald schaukeln wir im Schwell der recht offenen Bucht. Für eine Nacht werden wir nachdrücklich daran erinnert, dass wir auf einem Boot leben. Doch schon am nächsten Tag geht es weiter – die Viani Bay soll geschützte Ankerplätze bieten, nicht allzu weit entfernt von dem berühmten „Rainbow-Reef“.

Abendstimmung in der Viani Bay

Abendstimmung in der Viani Bay

Das haben sich andere auch gedacht und so treffen wir hier unter anderem Bamboozle, Subzero und Que Barbara – auf letzterer werden wir gleich am ersten Abend zum Drink eingeladen.

Am nächsten Morgen tauschen wir unseren Ankerplatz – der recht tief und zwischen den Korallen liegt – gegen eine Boje von Jack – einer lokalen Berühmtheit.
Er bietet – außer zwei Bojen – noch Schnorchel- und/oder Tauchausflüge zum Riff.

wir fahren Schnorcheln

wir fahren Schnorcheln

Den ersten Schnorchelausflug organisieren Lucy und Jamie auf Bamboozle. Die gleiche Runde wie gestern Abend trifft sich auf der schönen Amel und gemeinsam – mit Jack am Ruder – motoren wir aus der Bucht. Da der Wind günstig steht, kann Bamboozle unter Jacks Anleitung hinter dem Riff verankern werden.

im Aquarium

im Aquarium

Abwechselnd bleibt einer am Boot und der Rest wird von Jack mit dem Beiboot durch den Pass geführt. Dort geht es dann ab ins kristallklare Wasser und von der Strömung getragen, treiben wir über farbenprächtige Korallen und Fische, die das Riff unter uns beleben, zurück zum Schiff.

die Kinder spielen ...

die Kinder spielen …

Nachmittag besuchen wir dann das kleine Dorf vor unserem Ankerplatz. Hier findet heute ein Spiele-Nachmittag der Schulkinder statt. Die Eltern sind in der Zwischenzeit damit beschäftigt, das Schulhaus zu renovieren. Das Material dazu erhielten sie als Spende und so arbeiten einmal pro Monat alle Eltern zum Wohle ihrer Kinder zusammen.

... während die Eltern arbeiten

… während die Eltern arbeiten

Da es in der Bucht keine Straßen gibt, werden die Schulkinder der umliegenden Häuser jeden Morgen von einem Boot abgeholt und am Nachmittag wieder nach Hause geführt. Sozusagen ein Schulboot ?

am Schulweg

am Schulweg

Damit wir nicht einrosten, haben wir für den nächsten Tag bei einer Tauchschule in der Nebenbucht, gemeinsam mit Lucy und Jamie, zwei Tauchgänge gebucht. Da einer der Mitarbeiter in der Viani Bay wohnt, sammelt er uns schon um 7 Uhr Früh, auf seinem Weg in die Arbeit auf.

das Tauchboot

das Tauchboot

Eine ungewohnte Zeit, doch das Rainbow Reef lohnt das frühe Aufstehen. Besonders der erste Tauchgang, welcher uns zur bekannten „White Wall“ führt, ist sehenswert. Diese Wand hat ihren Namen von den weißen Korallen, die angeblich nur hier auch in großer Tiefe wachsen.

Namensgeber in der Tiefe

Namensgeber in der Tiefe

Nach Mittag sind wir wieder zu Hause und für einige Zeit damit beschäftigt, das „Tauchgerödl“ zu spülen, trocken und wieder zu verstauen. Dieser Aufwand ist auch der Grund, warum wir es meist vorziehen nur mit der Schnorchelausrüstung die Unterwasserwelt zu erkunden.

wunderbare Unterwasserwelt

wunderbare Unterwasserwelt

Am Abend gibt es dann – mit der bekannten Runde – „Potluck“ (jeder bringt was mit) auf der „Subzero“ einem 13m langen Katamaran, der von Geoff und Cherylle aus Australien bewohnt wird. Cruiser haben immer Geschichten und Erfahrungen auszutauschen und so wird es recht spät, bis wir in unsere Kojen fallen.

am Weg nach Taveuni

am Weg nach Taveuni

Eigentlich haben wir ja gedacht, dass es in den Buchten ruhiger zugeht – aber hier folgt eine Einladung der anderen. Ein weiterer Schnorchelausflug mit der Cul8r – diesmal am Außenriff – und ein Ausflug nach Taveuni – der Nachbarinsel, über der wir jeden Tag dicke Wolken hängen sehen – steht noch auf dem Programm.

ein wunderschöner Garten

ein wunderschöner Garten

Die Fahrt nach Taveuni übernimmt wieder Bamboozle mit Jack als stolzen Steuermann. Er hat für alle 11 Mitfahrer zwei Taxis organisiert, die uns zu einem Nationalpark mit den Wasserfällen führen sollen. Er selbst zieht das Lokal am Ufer vor und „passt auf“ auf die Bamboozle.

Flussquerung mit Sicherheitsseil

Flussquerung mit Sicherheitsseil

Wir haben Glück und erwischen einen regenfreien Tag. Überall grünt und blüht es und die Garteninsel macht ihren Namen alle Ehre. Die geplante Wanderung führt uns zu zwei Wasserfällen, wobei wir am Rückweg beim Wasserfall Nummer eins einen Badestopp einlegen. Nach dem teilweise recht steilen Spazierweg ist das kühle, süße Wasser eine wunderbare Erfrischung.

ersehntes Ziel

ersehntes Ziel

So sehr wir gemeinsame Unternehmungen mit anderen Seglern genießen – nach dieser geballten Ladung freuen wir uns auf die Ruhe einer einsamen Bucht. Wir verabschieden uns von allen und fahren los in Richtung Rambi Island. Dort lockt uns die Albert Cove, laut Beschreibung unseres Führers eine idyllische Bucht.

Ausflug mit Cul8r

Ausflug mit Cul8r

Als besonders Zuckerl für meinen Kapitän können wir am Weg dorthin noch ein paar Stunden wunderschönes Segeln zwischen den Riffen genießen. Auch Neptun ist uns – nach der Opferung eines unserer Köder gewogen – und so verbeißt sich eine Blauflossen- Stachelmakrele in unseren zweiten Köder. Langsam wird mir unser Anglerglück unheimlich.

ein besonderer Leckerbissen

ein besonderer Leckerbissen

Die Albert Cove hält was der Führer verspricht und nachdem wir die Riffeinfahrt gemeistert haben, erwartet uns ein schönes Plätzchen auf acht Meter Wassertiefe. Den krönenden Abschluss dieses Tages bildet dann unser nachmittäglicher Fang, gebraten in einer Soße aus Kokscreme mit Reis.

Urwaldinsel

Urwaldinsel

Dicke Wassertropfen, die lautstark aufs Deck klatschen, wecken uns am nächsten Morgen. Zufrieden drehe ich mich noch mal in der Koje um und lass‘ den Regen die Aschenreste und den Staub von Savusavu abwaschen.

Riesenmangrove

Riesenmangrove

Bis Mittag klart es wieder auf und so steht auch einem Strandspaziergang nichts im Weg. Auf dem kurzen Sandstück wandern wir einmal auf und ab, tauschen ein Päckchen Tee gegen Bananen, plaudern mit der Crew von Subzero und Que Barbara, die heute angekommen sind und machen es uns nach einem erfrischenden Bad im Meer am Boot gemütlich.

Abschied von der Sonne

Abschied von der Sonne

Am nächsten Vormittag, als wir das Außenriff passieren, erwartet uns dort eine Schule von cirka 10 Potwalen. Immer wieder sehen wir die großen runden Köpfe, gefolgt von einem kleinen Springbrunnen aus dem Blasloch, aus dem Wasser tauchen. Zwei der etwa 5m langen Tiere tauchen Körper an Körper unter unserem Boot durch und sind im spiegelglatten Wasser gut zu sehen. Da wird uns ja fast ein wenig mulmig – aber sie kommen erst in weiter Entfernung zum Boot wieder an die Wasseroberfläche. Ein wenig näher hätte ich sie schon gerne gesehen.

Schnorchelstopp am Riff

Schnorchelstopp am Riff

Mit Zuhilfenahme unseres Motors, der Wind lässt uns heute im Stich, erreichen wir am Nachmittag unser Ziel, die kleine Privatinsel Matagi welche – wie ein Hufeisen geformt – im türkisblauen Wasser ihrer Lagune liegt. Malerisch platzieren wir unser schönes weißes Boot in die Mitte der Bucht. Jetzt hätte ich gerne eine Luftaufnahme von der Insel mit Boot.

Blick von oben

Blick von oben

Immer wiederkehrende Regenschauer bescheren uns einen Arbeitstag am Boot. Heute kommt wieder einmal die in Neuseeland gekaufte Nähmaschine zum Einsatz. Die Plane unseres Sonnendachs hat ein paar sich lösende Nähte und ein Zipp ist eingerissen. Also, runter mit dem Riesending und alles was nötig ist, wird nachgenäht. Die neuerliche Montage geht dann schon recht flott.

ein scheuer Riffbewohner

ein scheuer Riffbewohner

Ein Boot des nahen Ressorts bringt ein paar Gäste zum Paddeln in die Bucht und der Mitarbeiter kommt auf einen kleinen Plausch längsseits. Er versichert uns auch, dass wir zum Ressort gehen können. „Erst den Weg bei der kleinen Bucht hinauf, oben treffen wir auf eine Straße, die entlang des Grades führt. Die Abzweigung zum Ressort ist beim Sender.“

Mit dieser Beschreibung wähnen wir uns gut gerüstet und fahren am Nachmittag mit dem Dinghi zur bezeichneten Bucht.

die andere Seite

die andere Seite

Einen Weg finden wir leider nicht, und so schlagen wir uns steil bergauf, quer durchs Gebüsch. Schaudernd denke ich an den Heimweg. Mit Mühe überwinden wir die letzte steile Hürde und stehen – auf der Straße. Na ja ich hätte sie eher als Track oder Trampelpfad bezeichnet.

das ist die Straße

das ist die Straße

Doch immerhin können wir einen schmalen Weg folgen, der uns ein paar atemberaubende Aussichtspunkte auf die Bucht bietet. Nachdem wir fast einer Stunde dem Weg gegangen sind, finden wir auch die Abzweigung zum Ressort. Wir bezweifeln allerdings stark, dass dieser oft begangen wird. Unten angekommen, werden wir zwar freundlich aber nicht besonders freudig begrüßt. Dies sei eine Privatinsel und eigentlich hätten wir uns via Funk anmelden und um Erlaubnis bitten müssen, das Eiland zu betreten.

neue Gäste kommen

neue Gäste kommen

Wir entschuldigen uns wortreich, bekommen Kaffee und Kuchen zur Stärkung und ein Taxibootsfahrt nach Hause.
Zahlen müssen wir nichts – auf Gäste von außen ist man hier nicht eingerichtet. Glücklich, nicht mehr den gleichen Weg zurückgehen zu müssen, lassen wir uns nach Hause chauffieren.

im Taxiboot

im Taxiboot

Am nächsten Tag überlassen wir unsere wunderschöne Bucht wieder den Hochzeitspärchen des Ressorts, die – wie im Prospekt beschrieben – hier ein paar einsame Stunden mit inkludiertem Picknick verbringen können.

ein Paletten-Doktorfisch

ein Paletten-Doktorfisch

Wir hingegen richten unseren Bug wieder Richtung Savusavu, welches wir nach zwei Übernachtungen, eine vor Taveuni und die andere direkt hinter dem Riff, wieder glücklich erreichen. Hier wollen wir das angesagte schlechte Wetter abwarten.

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