Madeira

Marina Quinta do Lorde

Marina Quinta do Lorde

Hier auf der Hauptinsel fahren wir in die kleine Marina Quinta do Lorde die direkt am Fuße eines Berges liegt. Wir werden schon ein gutes Stück vor der Marian von einem „Schlaucherl“ abgeholt und in die Marina geleitet. Dort wartet ein zweiter Mann am Steg der uns anlegen hilft und auch das Schlaucherl stubst ein wenig mit bis wir gut vertäut in unserer Box liegen. Es ist alles sehr eng – aber wir liegen gut und ich bin doch ein wenig froh, die Schaukelei hinter mir zu haben. Die Marina ist sehr nobel und wieder mal ruhig und abseits gelegen. Vielleicht gerade deshalb gibt es ein wirklich gutes Service und wir können gleich von hier für den nächsten Tag ein Leihauto bestellen.

unser Auto

unser Auto


Wir erhalten einen Chevrolet Matiz erst um ca. 11 Uhr und fahren dann natürlich gleich los. Das Wetter ist leider nicht so toll, wie schon am Vortag liegt die Insel unter einer dicken Wolkendecke. Wir beginnen unsere Tour an der Südostküste Madeiras wo die Marina liegt. Entlang der Küstenstraße fahren wir von einem Aussichtspunkt zum nächsten und können uns gar nicht satt sehen an der üppigen Vegetation einerseits und der rauen Küste mit den hohen sich an den schwarzen Lavasteinen brechenden Wellen.

Da es in Madeira kaum eine ebene Fläche gibt, sind die Gärten und Plantagen terrassenförmig angelegt und die Straßen winden sich in steilen Kurven mal den Berg hinauf und dann wieder zur Küste hinunter. Es ist wirklich gewöhnungsbedürftig – das Autofahren in Madeira. Mir geht es immer zu schnell obwohl uns manchmal sogar Busse und LKW überholen. Edi hingegen genießt es wieder einmal hinter dem Steuer eines Autos zu sitzen.

die Küstenstraße

die Küstenstraße

Die bekannte Blumeninsel Madeira zeigt sich uns im herbstlichen Kleid mit wenigen Blumen doch dafür mit umso mehr Früchten. Vor allem die kleinen Bananenpalmen haben es mir angetan. In fast jedem Garten steht mindestens eine – wie zu Hause die Apfelbäume – und zwischen den Gärten kann man immer wieder kleinere Plantagen sehen. Blumen, die wir zu Hause teuer im Geschäft kaufen, wachsen hier am Straßenrand. Wir haben den Eindruck, dass zwar alles wunderbar gepflegt aber nicht zu Tode kultiviert ist. Gerade die richtige Mischung, ein wenig verwildert und doch gepflegt.

Edi in der Lavahöhle

Edi in der Lavahöhle

So fahren wir die Nordküste entlang bis Sao Vicente. Hier legen wir eine längere Pause ein und nach einer Führung durch die bekannten Lavahöhlen sehen wir im Vulkanologie-Zentrum einen Film über die Entstehung Madeiras.

Danach geht es weiter nach Port Moniz, die kleine Stadt liegt im Nordwesten der Insel und ist auch der westlichste Punkt den wir heute besuchen wollen. Hier wurde ein Lava-Schwimmbecken angelegt und Baden ist sicher ein besonderes Erlebnis. Da das Wetter aber nicht dazu einlädt und auch unsere Zeit recht knapp bemessen ist, verzichten wir darauf.

Schwimmbad mit Meerblick

Schwimmbad mit Meerblick

Nach einem kurzen Imbiss vor der großartigen Kullisse des Meeres – das sich hier nicht nur an den schwarzen Lavafelsen bricht sondern auch als weiße Gischt tief in die ausgeschwemmte Lavahöhlen eindringt um an einigen wenigen Stellen als Fontäne emporzusteigen – fahren wir weiter.

Die Straße führt uns in abenteuerlich steilen, in den Berg gehauenen Serpentinen hunderte Meter über dem Meer in die Berge und ich bin froh, als wir sie hinter uns haben. Oben empfängt uns allerdings teilweise dichter Nebel und wir müssen sehr vorsichtig fahren um den Kühen – die unter anderem auch auf der Straße stehen – ausweichen zu können. Wegen der schlechten Sicht nehmen wir die nächste Abzweigung hinab zur Küste und fahren über eine alte wenig befahrene Landstraße wieder hinunter.

Noch ist es hell und wir genießen den Blick aufs Meer – diesmal auf der Südseite der Insel, die flacher und wesentlich mehr bebaut ist.
Bis wir Funchal – die Hauptstadt Madeiras – erreichen, ist es dann allerdings dunkel und wir sind einige Zeit unterwegs, bis wir endlich den gewünschten Supermarkt finden. Hier stocken wir unsere Vorräte nochmal kräftig auf und sind dann erst um 23 Uhr am Boot.

Bauernmarkt

Bauernmarkt

Am nächsten Tag verlassen wir die kleine Marina und fahren die 10 sm bis Funchal, um vor der Stadt zu ankern. Die Marina von Funchal ist hoffnungslos überfüllt – nur die Schlauchboote der davor ankernden Schiffe finden an einem kleinen Steg Platz. So auch unseres und wir spazieren durch die Stadt und kehren nach dem Abendessen in einem kleinen Restaurant müde auf unser Boot zurück. Ehe wir weiter fahren, besuchen wir nochmal den Mercado dos Lavardores (Bauernmarkt). Hier findet man alles, was die kleine Insel zu bieten hat: Früchte, Gemüse, Blumen und Fisch.

Fischfilet gefällig?

Fischfilet gefällig?

Ich kann mich gar nicht satt sehen an den vielen exotischen Früchte- und Gemüsesorten. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich zum Beispiel nicht, dass der Philodendren eine essbare Frucht hat die ein wenig nach Banane, Ananas, Mango und Maracuja schmeckt.

Edi ist fasziniert vom Fischmarkt – wo riesige Fischteile auf Käufer warten.

Aber schließlich haben wir genug vom Trubel und den vielen Menschen und es zieht uns wieder weiter.

Sundowner gefällig?

Sundowner gefällig?

Noch in der Marina Quinta do Lorde haben wir uns eine Genehmigung ausstellen lassen, um die Insel Deserta Grande besuchen zu dürfen. Sie ist die größte der zu Madeira gehörenden Inselgruppe Ilhas Desertas (Wüsteninseln). Die drei zu dieser Gruppe gehörenden Inseln haben eine Gesamtfläche von nur 14,21 km² und sind wegen ihrer Trockenheit und Abgeschiedenheit unbewohnt. Nur auf Deserta Grande gibt es eine Forschungsstation und einen kleinen Lehrpfad der die Besucher über die teilweise einzigartige Pflanzen- und Vogelwelt informiert.

Blick von oben auf unsere Cul8r

Blick von oben auf unsere Cul8r

In der kleinen Bucht vor der Forschungsstation ankern wir für eine Nacht, zwischen einem kleinen Riff und einer steilen Felswand. Ein wenig unwohl fühlen wir uns schon dabei, aber da es fast windstill ist schlafen wir gut.

Ausgehend von der Forschungsstation gibt es einen Weg, der über in den Berg geschlagene Stufen 400 m hinaufgeht. Wir bezwingen einen Teil davon und genießen die wirklich atemberaubende Aussicht. Wieder auf dem Boot zurückgekehrt erkunden wir bei einem Schnorchelausflug einen Teil der Unterwasserwelt.

Leider bekommen wir die hier lebenden Seelöwen nicht zu Gesicht.
Noch eine Nacht wollen wir in dieser engen Bucht allerdings nicht verbringen. Auch wenn der Wetterbericht wenig Wind prophezeit so heißt es doch „Anker hoch“ und wir starten die nächste längeren Teilstrecke: 283sm nach Graciosa die nördlichste bewohnte Insel der Kanaren.

2 Kommentare »

 
  • Brigitte sagt:

    Die ganzen Fotos von der Insel sind wirklich traumhaft, da wünscht man sich sofort hin!
    Braucht Ihr nicht zufällig Personal am Boot – melde mich freiwillig für Kost und Logis!!!
    Schreib weiter so ausführlich – da kann man wenigstens träumen!
    Liebe Grüße,
    Brigitte

  • maria sagt:

    na super!
    hab schon gespannt auf deinen bericht gewartet
    ist ja wirklich toll,der riesen fisch !!!
    danke .jetzt muss ich nur mehr manfred überzeugen, dass die insel besuchenswert ist
    bussi maria