Überfahrt aus der Sicht der Bordfrau

Wieder ein Überfahrt vorbei – es waren doch nur zwei Tage und zwei Nächte. Aber genießen konnte ich sie nicht. Es war nicht wirklich schlimm – nur ruppig – so als würde man mit einem Auto über „Stock und Stein“ fahren. Aber wer möchte das schon zwei Tage lang. Ich habe sie liegend verbracht diese Zeit, im Bett, auf der Terrasse oder meist im Wohnzimmer auf der Bank. Ein Hörbuch in den Ohren, so lange bis diese glühen.

versteinerte Muscheln

versteinerte Muscheln

So konnte ich abtauchen in die Welt der Märchen, und Kriminalromane und kam erst wieder hoch, nachdem sich der Anker eingegraben hatte, im Sand vor der kleinen Insel. Sie ist bewachsen mit Sträuchern und Büschen, umkreist von tausenden von Vögeln, die dort ihre Nistplätze hüten. Später dann – nachdem wir ausgeschlafen am Strand spazieren gehen – bekommen wir ihren Zorn zu spüren als wir ihren Nestern zu nahe kommen.

am Strand

am Strand

Nur den schmalen Ufer-Sandstreifen dürften wir ungestraft betreten. Der Rest der Insel ist ihr Revier und wird eifersüchtig bewacht. Aber wir wollen sie nicht stören – sind wir doch selbst froh, dass Ruhe eingekehrt ist in unsere geschüttelten Sinne.

eine wunderschöne große Muschel

eine wunderschöne große Muschel

Wir genießen den Sand unter den Füßen, den Anblick der angeschwemmten Muscheln und Steine, des Wassers, das sich leise murmelnd in kleinen spritzenden Wellen am seichten Uferrand bricht. So kann ich wieder Frieden schließen in meinem Herzen, mit jedem einzelnen der tausenden salzigen Wassertropfen.

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