Anglerglück

Obwohl mit ausreichend Fischerei-Ausrüstung ausgestattet, fand sich nur selten jemand in der Mannschaft, der die Ausrüstung zu Wasser brachte.

lebensmüder fliegende Fisch auf unserer Stiege

lebensmüder fliegende Fisch auf unserer Stiege

Jene Fische, die versucht haben, den Angelhaken bis ins Schiff nachzuspringen (auch fliegende Fische genannt) waren zu klein zum Essen – also blieb dem Skipper nichts Anderes übrig, als selbst Hand anzulegen. Und siehe da, bereits am 2.Tag ein Angelerfolg, der sich sehen lassen kann.

der erste Biss

der erste Biss


Die Angelleine haben wir, um auf einen Biss aufmerksam zu werden, verkehrt um eine Winsch gelegt. Der Zug an der Leine war durch das Rasseln der Winsch nicht zu überhören – und wir geben Leine, Leine und nochmals Leine. So hat man uns das gelernt.

Das Einholen der dünnen Angelschnur artet in Arbeit aus – fast eine Stunde versuchen wir beide mit Handschuhen Meter um Meter wieder ins Schiff zu bekommen, wobei auf den letzten Metern schon klar wird, dass wir es mit einem Prachtexemplar zu tun haben.
Eine 120 cm lange und geschätzte 8 kg schwere Goldmakrele, die es noch gilt, ins das Schiff zu bringen. Zum Glück waren ihre Kräfte vom langen Kampf längst verbraucht, ein wenig 70%igen Alkohol ins offene Maul gegossen und mit einem schwungvollen Zug an der Leine war die Makrele am Heck – alles in voller Fahrt.

Silbermakrele

Silbermakrele

Goldmakrele

Goldmakrele

Gold schimmernd mit dunkelblau/grünen Flossen liegt der Fisch auf unserem Schiff – fast bedauern wir es ein wenig seinem Leben ein jähes Ende zu bereiten. Kurze Zeit später, tut der Alkohol seine Wirkung und die Farbe verändert sich nun glänzt er in hellem Silber. Kurz betrachten wir das Farbenspiel dann folgt der Brutalakt: Mit einem Tauchermesser so lange hinter den Kiemen herum schneiden, bis dunkelrotes Blut aus der Halsschlagader auf das weiße Schiff rinnt.

Silbermakrele

Silbermakrele

Die weitere Verarbeitung obliegt der Bordfrau, die mit einem scharfen Messer vorsichtig die Eingeweide herausschneidet und gekonnt 2x2kg Filets von den Seiten ablöst. Der Rest geht zurück ins Meer. Das ist vielleicht noch keine optimale Verwertung, aber mehr als 4 kg Fisch können wir zwei nicht essen. Es reicht für 7 Mahlzeiten in verschiedenster Form – und jedes für sich ein Haubengericht: im Rohr in Folie gebraten mit Folienkartoffeln und Zuccini, roh in Zitrone eingelegt mit Reis – eine besondere Delikatesse, als Fischgulasch mit Paprika und Nudeln, als Fischsugo über Spaghetti, paniert und in Fett heraus gebacken mit Kartoffelpüree, und in Mehl gewendet und Natur kurz gebraten mit Reis. Ein Lob der Küche – meine absolute Hochachtung.
Was wir nicht essen können wird in Gläser eingekocht – für schlechte Zeiten!

Diese Woche bleibt die Angel im Kasten, gefischt wird erst wieder, wenn wir einen Fisch auch brauchen können.

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