der Panamakanal

Ehe wir den Panamakanal durchfahren dürfen, müssen noch einige behördliche Hürden bewältigt werden.

Ankerplatz vor Colon

Ankerplatz vor Colon

Dafür könnten wir um rund 300 Dollar einen Agenten beauftragen. Dies ist zwar bestimmt die bequemste aber gleichzeitig auch die teuerste Lösung. Aus diesem Grund folgen wir der Empfehlung von Freunden und engagieren Tito, einen Taxifahrer.

Er verrechnet für seine Unterstützung 75 Dollar. Natürlich besteht auch die Möglichkeit die Behördenwege ohne fremde Hilfe zu erledigen. Da unsere Spanischkenntnisse jedoch so gut wie nicht vorhanden sind, nehmen wir von dieser Lösung Abstand.

auch hier gibt es Kreuzfahrer

auch hier gibt es Kreuzfahrer

So bringt uns Tito in der richtigen Reihenfolge zu den verschiedenen Behörden, sorgt für die notwendigen Kopien der Dokumente und verleiht – wenn gewünscht – die notwendigen 40m-Leinen und Autoreifen, die das Boot von anderen Booten oder der Kanalwand abfendern sollen.

Christine und Hannes von der Pukuri

Christine und Hannes von der Pukuri

Erst vier Tage später erhalten wir eine n Termin zur Vermessung, wo ein sehr freundlicher Techniker an Bord kommt und feststellt, dass unsere Cul8r 39,3 Fuß lang ist – nicht nur 39,1, wie die Werft meint. Soll uns auch recht sein – unter 50 Fuss zahlen alle 1.500,- Dollar (in bar!) wovon 850 Dollar Kaution sind, die wir in Form eines Dollar-Schecks nach 2-3 Wochen wieder retour bekommen sollen.

Nachdem wir damit alle Behördenwege und vor allem die Zahlung erledigt haben, erfahrenen wir telefonisch den Durchfahrtstermin: in vier Tagen, am 7.3.2011 – am Faschingsmontag also.

Christine kocht Frühstück

Christine kocht Frühstück

Da wir ja vorher mit Hannes und Christine von der Pukuri durchgefahren sind, wissen wir schon ungefähr was uns erwartet und sind nicht besonders aufgeregt.

Sandrina

Sandrina

Jedes Schiff, das durch den Kanal fährt, muss zusätzlich zum Kapitän noch mindestens vier Leute – sogenannte „Linehander“ an Bord haben.

Che

Che

Bei uns sind dies Hannes von der Pukuri und Sandrina und Che von der Patricia Ann, die auch hier am Ankerplatz vor Colon liegt. Sandrina und Che fahren selbst nicht durch den Kanal und haben – nachdem Edi sie gefragt hat – ob sie bei uns mitfahren wollen, sofort zugesagt.

Hannes

Hannes

So sitzen wir jetzt zu fünft auf unserer Cul8r und harren der Dinge die auf uns zukommen werden.

die Patricia Ann bleibt zurück

die Patricia Ann bleibt zurück

Um 14 Uhr kommt unser Lotse an Bord und damit beginnt unsere Reise durch die 81,6 km lange Wasserstraße.

unser Lotse Ricky

unser Lotse Ricky

Knapp zwei Stunden später hat Edi zum ersten Mal die Möglichkeit einem Trimaran zu steuern und meistert diese Herausforderung mit Bravur.

Ein norwegischer Einrumpfsegler, der fest an unserer Steuerbordseite vertäut ist, lässt sich von uns durch die Gatunschleusen führen.

wir sind ein Trimaran

wir sind ein Trimaran

Eine Schleusenkammer fasst 101.000 m3 Wasser und das anheben der Schiffe um rund 8 Meter pro Kammer dauert knapp 8 Minuten.

an der Leine gehts zur nächsten Schleuse

an der Leine gehts zur nächsten Schleuse

Dabei gibt es ordentliche Turbulenzen und Strömungen und es ist wichtig, dass die Leute an den Leinen diese zur richtigen Zeit dichtnehmen und auch gut sichern. Wir durchfahren die Schleusen hinter einem riesigen Frachter und ich bin froh, dass alles ohne Probleme klappt.

ein Großer vor uns

ein Großer vor uns

Diese ersten drei Kammern heben unsere Cul8r 26m über den Meeresspiegel zum Gatunsee, wo unser Lotse wieder von Bord geht und wir einen gemütlichen gemeinsamen Abend an einer riesigen Boje verbringen, an der wir seitlich (!) mit Bug-, Heckleine und Springs festmachen.

Anlegen an der Boje

Anlegen an der Boje

Eigentlich haben wir geplant hier ein ausgiebiges Süßwasserbad zu nehmen. Nach einer Warnung unseres Lotsen vor den hier lebenden Krokodilen nehmen wir jedoch davon Abstand. Eines dieser recht großen Tiere zeigt sich dann auch kurz und so wird aus dem Bad eine Dusche. Nach dem heißen Tag ist diese allerdings ein besonderer Genuss für mich.

Dusche im Gatunsee

Dusche im Gatunsee

Am nächsten Morgen geht es schon um sechs Uhr früh los. Ricky, unser Lotse für den zweiten Teil der Strecke, wird gebracht. So heißt es „Leinen los“ und wir verlassen die Riesenboje, die uns für diese ruhige Nacht gehalten hat. Ankern ist hier im See nicht erlaubt, bei einer Wassertiefe von über 20m wenig attraktiv.

wir segeln zu den Miraflores Schleusen

wir segeln zu den Miraflores Schleusen

Jetzt geht die Fahrt rund 20km durch den Gatunsee – er gibt eine großartige Frühstückskulisse ab – 8,5km durch den Rio Chagres und dann noch 12,6km durch den Gaillard-Kanal. Dort gehen wir wieder ins Päckchen mit einer französischen Segelyacht, die den klangvollen Namen „Schnaps“ trägt, und passieren gemeinsam die Pietro Miguel Schleuse. Hier geht es 9,5m abwärts mit uns allen.

reingestubst

reingestubst

Jetzt trennen uns nur mehr 4 der 46 je 730Tonnen schweren Schleusentore vom ersten Blick in den Pazifik. Unglaubliche 197 Millionen Liter Süßwasser verbraucht ein Schleusenvorgang.

Reifen werden umgehängt

Reifen werden umgehängt

Die Mirafloresschleusen bringen uns die restlichen 16m (je nach Tidenpegel) abwärts auf Meersniveau. Frisch gekämmt stellen wir uns am Schiff auf, denn nach einem Anruf unseres Lotsen wissen wir, die Kameras dieser Schleusen sind auf uns gerichtet und wir schwenken Hut und Hände zum Gruß nach Hause.

Schwerstarbeit

Schwerstarbeit

Zwar wurde unsere Cul8r auch wirklich via Internet auf die Bildschirme daheim übertragen, allerdings wirkt die kleine Cul8r in der großen Schleuse winzig und so hätten wir uns das Kämmen sparen können.

wir sind durch

wir sind durch

Um 13 Uhr Ortszeit entlässt uns dann das letzte Schleusentor in den Pazifik. Diesen Umstand begießen wir mit einem kräftigen Schluck Whisky wobei wir selbstverständlich auch Neptun nicht vergessen. Er soll uns doch auch auf dem nächsten Teil der Reise gewogen bleiben.

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