18.4.-22.04.2011
Schon um 0:15 Uhr heißt es „Anker auf“ und wir verlassen San Cristobal und segeln los in Richtung Santa Cruz. Na ja, eigentlich treiben wir mehr als wir segeln. Zum Glück ist die Strömung mit uns und wir können die sternenklare und mondhelle Nacht wirklich genießen. 45sm haben wir vor uns und benötigen dafür insgesamt 16 Stunden. Die Aufteilung lautet 30sm in 13 Stunden gesegelt und 15sm motort. Der Stille Ozean macht seinem Namen alle Ehre.
Santa Cruz ist die zweitgrößte jedoch bevölkerungsreichste Insel des Archipels. Die 15.000 dort lebenden Menschen wohnen zum überwiegenden Teil im Hauptort Puerto Ayora vor dem sich auch der einzige offizielle Ankerplatz befindet.
Hier wird Tourismus großgeschrieben. Die Hauptstraße ist gesäumt von Restaurants, Tauchshops, und Souvenirläden. Aber auch sonst bekommt man hier so gut wie alles. Der Supermarkt am Hafen ist überraschend gut bestückt und gar nicht so teuer, wie wir erwartet haben.
Wie auch in San Cristobal können wir hier die Dinghis nur für Besuche bei Nachbarn benutzen – für die Fahrten zur Insel gibt es Wassertaxis. Ein Luxus den ich persönlich sehr genieße. Ist damit doch garantiert, dass wir trocken an Land und wieder zum Boot zu kommen – vorausgesetzt es regnet nicht.
Am nächsten Nachmittag um zwei haben wir eine Verabredung mit unserer Agentin um das Einklarierungsprozedere zu erledigen. Trotzdem sie sehr bemüht ist, benötigen die Behörden dafür mehr als zwei Stunden.
Auch wenn wir nur zur nächsten Insel wechseln, müssen wir überall erst aus- und auch wieder einklarieren. Natürlich ist das nicht nur mit entsprechend langer Wartezeit, sondern auch mit Gebühren verbunden, die sich zum Wochenende verdoppelt. Es ist unglaublich, wie lange es dauern kann, ein Formular am Computer auszufüllen für uns auszudrücken.
Ein Gutes hatte die Warterei dann doch – mit Hilfe unserer Agentin konnten wir in dieser Zeit unsere Gasflasche füllen lassen. Das stand auf unserer „To Do – Liste“ ganz oben.
Am nächsten Tag chartern wir ein Taxi und fahren zu einem der bekannten Lavatunnel, die es auf der Insel gibt. Zu unserer Überraschung bekommen wir am Eingang Gummistiefel verpasst. Dann geht es abwärts in die nasse Unterwelt der Insel.
Nach der Tunnelbesichtigung fahren wir gleich weiter zu einem Reservat in dem Galapagos-Riesenschildkröten leben. Auf Grund der starken Regenfälle der letzten Nacht benötigen wir auch hier die Gummistiefel. Nach der Tour weiß ich allerdings nicht genau wo es mehr „quatscht“ – in den Stiefeln oder draußen.
Mit unserem Taxifahrer als Führer durchstreifen wir das Reservat und bekommen wirklich ein paar der Riesen zu Gesicht.
Wieder zurück in der Stadt nutzen wir das schöne Wetter und spazieren noch zur Charles Darvin Station, die sich ganz in der Nähe befindet. Interessant ist, dass sich diese Station auf der einzigen Insel gebaut wurde, die Darvin selbst nie besucht hat.
Die Informationen für Besucher beschränken sich hier zu unserer Enttäuschung auf ein paar Schautafeln bei den Gehegen. Allerdings können wir die Riesenschildkröten hautnah erleben und das ist ein tolles Erlebnis.
Immer wieder, wird darauf hingewiesen, dass es zur Erhaltung der Arten unbedingt nötig ist, die Schildkröteneier in Brutkästen zu legen und die Jungen in gut geschützten Käfigen aufzuziehen.
Die auf den Inseln ursprünglich nicht heimischen Arten wie Ratten, Ziegen, Schweine, Katzen und Hunde lassen eine natürliche Vermehrung dieser großen Tiere nicht zu.
Auch zwei Landechsen tragen hier zur Erhaltung ihrer Art bei. Leider sind diese beiden die einzigen, die wir auf Galapagos sehen werden.
Den hier geplanten Tauchgang „verkneifen“ wir uns, nachdem die Preisanfragen bei drei verschiedenen Tauchshops zwischen 150,- und 170,- Dollar pro Person liegen. Das ist uns die Sache nicht wert – zu schlecht war die Sicht in San Cristobal.
Den letzten Abend verbringen wir gemeinsam mit der Crew der Remedy, Wendy und Ian, in einem sehr netten und guten Restaurant in der Stadt.
Eine halbe Stunde vor Mitternacht geht es dann wieder weiter zu nächsten und letzten Insel auf diesem Archipel – nach Isabela, nur 42 sm entfernt, aber wir erwarten kaum Wind.